Peter Köhler

Vom Mehrgenerationenhaus ins Loft. Zwischenstation unter anderem die WG. Insgesamt elf Umzüge. Das ist mein Lebenslauf in Immobilien. Größer kann der Kontrast rein äußerlich also nicht sein. Tief in mir steckte vermutlich schon damals etwas „Loft“, als ich als dritter von vier Jungs zusammen mit meinen Brüdern über das rund 5.000 m² große Grundstück mit viel Wiese und noch mehr Obstbäumen tobte, das zu unserem Bauernhaus gehörte. Denn nie wäre es für mich in Frage gekommen, auf dem Dorf zu bleiben. Während einer meiner Brüder unser Elternhaus mit Scheune komplett sanierte und heute zusammen mit seiner eigenen Familie das Mehrgenerationenleben fortführt, wollte ich weg. Weg, um jederzeit gerne wiederzukommen. Wiederzukommen in das kleine Dorf irgendwo im Nirgendwo zwischen Würzburg und Tauberbischofsheim. Rund 700 Einwohner. Pure ländliche Idylle. Pures ländliches Nichts. Insgeheim nennen wir das Dörfchen „Metropole“. Dieser Ort wird für mich immer mit Heimat, Zuhause, Familie verbunden sein. Familie ist für mich das höchste Gut. So hat mich meine Familie von klein auf geprägt. Meine Familie hat das ermöglicht, was ich heute bin.

Familie steht für mich für Wärme, Nähe, Geborgenheit. Aber auch für Lautstärke – wir waren immerhin vier Jungs – für beständige Kompromisse und letztlich wohl auch für Toleranz. Zusammen mit den Großeltern aufzuwachsen, die im Untergeschoss lebten, hat viele Vorteile – aber definitiv auch nicht wenige Nachteile. Gleiches gilt wohl für das Leben mit drei Geschwistern. Wobei ich zumindest als Dritter mit meiner Rolle im Rückblick sehr zufrieden bin. Mein ältester Bruder hatte es definitiv am schwersten. Der zweitälteste war dann, wie es so oft bei Geschwistern ist, das komplette Gegenteil.